Schnee fällt wie jedes Jahr, nicht. Die Gleichen teils depressiven und teilwiese lächerlich Ausgeschmückten Jahresrückblicke, die gerade mit der Menge an guten Nachrichten gewürzt wird, dass man nicht an der Melancholie selbst kotzen muss. Die gleichen viel zu heißen Tassen auf dem Weihnachtsmärkten, die so voll sind das man sich unweigerlich die heiße alkoholische Lava sich über die Finger ergießen muss, sodass sich die nett gemusterten Handschuhe in zuerst warme Schwämme, bis sie sich in die Kälte Wüste selbst entwickeln. Die Werbungen die einerseits traditionellen Wert wie Familie, Freundschaft, das freudige Nachhause kommen am Weihnachtsabend suggerieren soll aber in Wirklichkeit nur sicherstellt, dass wir den Verrat der ganzen Idee von Weihnachten, dem reinen Frönen des Konsums weiterhin nachkommen. Und dennoch ist Weihnachten nicht verloren, jedenfalls nicht überall. Jedes Mal wenn uns ein Weihnachtslied gespielt aus reiner Lust am Spielen das Herz erfreut, dass ist Weihnachten. Jedes Mal wenn ein Kind sich mehr Mühe als sonst für ein Bild als Geschenk macht, dass ist Weihnachten, wenn man mit Freunden sich zusammen setzt und die Zeit genießt, Geschichte austauscht und selbst für sich das Jahr reflektiert, dass ist Weihnachten. Wenn man von Märchen Träumt, bei den gleichen alten Weihnachtsfolgen eine Träne verliert, wenn man diesen Geruch von Selbstgebackenen im Haus vernimmt, dass ist Weihnachten.
Vielleicht ist das das besondere an Weihnachten, der wahre Zauber, dass wir es doch noch schaffen noch etwas zu fühlen. Und im Kerzenschein noch dazu fähig sind Gefühle in Form von Umarmungen zu spüren.